EditorialProf. Dr. med. Dipl. Psych. Gerd Laux, Wasserburg-Gabersee/München

PPT auch 2012 mit Fachzeitschriften-Spitzenposition

ÜbersichtKarsten Wolf, Marienheide/Hamburg-Eppendorf

Der Einfluss von Psychopharmaka auf die emotionale Kompetenz

Kenntnisse über Wirkungen von Psychopharmaka auf die emotionale Kompetenz ermöglichen es dem praktisch tätigen Arzt, Psychopharmaka für seine Patienten noch etwas differenzierter auszuwählen. Hierbei ist es bedenkenswert, dass die verschiedenen Arzneimittel in Bezug auf ihre sehr unterschiedlichen Wirkungen auf Aspekte der emotionalen Kompetenz nicht gut oder schlecht sind, sondern je nach Grunderkrankung des Patienten entweder eher vorteilhaft oder eher nachteilig sein können. Die Auswirkungen von unterschiedlichen Psychopharmaka auf Aspekte der emotionalen Kompetenz werden unter Einbezug der sehr unterschiedlichen Veränderungen der emotionalen Kompetenz bei verschiedenen psychischen Erkrankungen beleuchtet und sowohl einzeln als auch in der Übersicht dargestellt.
Schlüsselwörter: Psychopharmaka, emotionale Kompetenz, Benzodiazepine, Antidepressiva, Neuroleptika
Psychopharmakotherapie 2012;19:245–52.

FlaggeEnglish abstract

Influence of psychotropic drugs on emotional competence – an overview

The knowledge of psychotropic drugs due to their differentiated influence on emotional competence is helpful for practitioners in prescribing drugs in a personalized way. Different psychotropic drugs have different effects on different aspects of emotional competence. They are not simply good or bad, but – according to the disease of the patient – more favourable or more unfavourable. The present article describes the different effects of psychotropic drugs on emotional competence in comparison to the different alterations in emotional competence in several psychiatric diseases.

Key words: Psychotropic drugs, emotional competence, benzodiazepines, antidepressants, antipsychotics

ÜbersichtHans-Peter Volz, Werneck

Tianeptin – ein Antidepressivum mit „untypischem“ Wirkungsmechanismus

Tianeptin ist ein seit vielen Jahren in Frankreich und anderen Ländern zugelassenes Antidepressivum, das einen interessanten, zu allen anderen Antidepressiva unterschiedlichen Wirkungsmechanismus aufweist. Zum einen bewirkt die Substanz eine Erniedrigung der extrazellulären Serotonin-Konzentration, was unter anderem mit einer Verstärkung der Serotonin-Aufnahme in Verbindung gebracht wurde, zum anderen zeigt sie in präklinischen Studien Wirkung auf die Neuroplastizität, synaptische Funktionen, glutamaterge sowie kognitive Prozesse. In einer Reihe von klinischen Studien konnte die Plazebo überlegene und im Vergleich mit Standardantidepressiva (v. a. SSRI und Trizyklika) mindestens ebenso gute antidepressive Effektivität von Tianeptin gezeigt werden. Auch positive Langzeituntersuchungen liegen vor. Das Nebenwirkungsprofil ähnelt dem der SSRI, allerdings gibt es Hinweise, dass gastrointestinale Nebenwirkungen, Tremor und Palpitationen vergleichsweise seltener auftreten, trockener Mund häufiger. Somit wird in absehbarer Zeit auch in Deutschland eine interessante neue Möglichkeit der pharmakologischen Depressionstherapie zur Verfügung stehen.
Schlüsselwörter: Tianeptin, Pharmakodynamik, Wirkprinzip, Effektivität, Verträglichkeit
Psychopharmakotherapie 2012;19:253–9.

FlaggeEnglish abstract

Tianeptine, an antidepressant compound with an „untypical” mode of action

Tianeptine is an antidepressant compound approved for several years in France and in some other countries. It shows an interesting mechanism of action, different from all known antidepressants. On the one side the compound leads to a decrease of extracellular serotonin which was associated with an enhanced serotonin uptake, on the other side tianeptine showed in preclinical models a positive influence on neuroplasticity, synaptic function, glutamatergic and cognitive processes. In a considerable number of clinical trials tianeptine showed a superior efficacy compared to placebo and an at least comparable efficacy to standard antidepressants, namely SSRIs and tricyclics. Also positive long-term trials are published. The side effect profile is similar to SSRIs, however, gastrointestinal disturbances, tremor and palpitations are comparatively lower, dryness of mouth higher. Insofar, a new, interesting pharmacological treatment option for depression will also be available in Germany.

Key words: Tianeptine, pharmacodynamics, principle of action, efficacy, tolerability

OriginalarbeitStefan Ries, Gerd Reifschneider, Erbach/Groß-Umstadt, und Wiebke Scheer, Hamburg

Levetiracetam-Minitabletten fördern die Compliance bei Epilepsie-Patienten

Nichtinterventionelle Studie zur Evaluierung der Wirksamkeit, Verträglichkeit, Praktikabilität und Compliance von Levetiracetam-Minitabletten* bei Epilepsie-Patienten (LEV-003/K)

In einer nichtinterventionellen Studie wurde das First-Line-Antiepileptikum Levetiracetam in einer innovativen Darreichungsform als Minitabletten (Levetiracetam Desitin® befilmtes Granulat im Beutel) evaluiert. Über einen Studienzeitraum von zehn Monaten wurden 395 Patienten aus 82 Studienzentren innerhalb Deutschlands mithilfe von Patientenfragebögen zur Einnahme und Praktikabilität der neuen Darreichungsform befragt. Darüber hinaus wurden die Anfallsfrequenz, Verträglichkeit und Compliance unter der Therapie mit den Levetiracetam-Minitabletten durch die behandelnden Neurologen beurteilt. Voraussetzung für die Studienteilnahme war die erstmalige Anwendung der Levetiracetam-Minitabletten in einer zugelassenen Indikation. Die Patienten erhielten die Minitabletten entweder als initiale Therapie (Neueinstellung), zusätzlich zu einer bestehenden antiepileptischen Therapie (Add-on-Therapie) oder herkömmliche Levetiracetam-Tabletten wurden durch Levetiracetam-Minitabletten ausgetauscht (Umstellung). Die Studienergebnisse zeigen, dass Levetiracetam-Minitabletten die bekannt gute Wirksamkeit und Verträglichkeit des Wirkstoffs mit einer von den Patienten bevorzugten Art der Einnahme verbinden und dass dadurch auch langfristig eine höhere Compliance erreicht werden könnte.
Schlüsselwörter: Levetiracetam-Minitabletten, nichtinterventionelle Studie, Compliance
Psychopharmakotherapie 2012;19:260–4.

FlaggeEnglish abstract

Levetiracetam minitablets: innovative formulation promotes compliance in patients with epilepsy. Non-interventional study to evaluate the safety, feasibility and compliance of levetiracetam minitablets in patients with epilepsy (LEV 003/K)

In a non-interventional study, safety, efficacy, practicability and compliance of the first-line antiepileptic drug levetiracetam was evaluated by neurologists using minitablets as an innovative formulation (Levetiracetam DESITIN® coated granules in sachets). Over a study period of 10 months, 395 patients were documented by 82 study centers in Germany. A patient questionnaire regarding the practicability of the new formulation was used. Seizure frequence, tolerability and compliance using levetiracetam minitablets were assessed by treating physicians. A patient was feasible for study participation, if the doctor decided to use the new formulation for in label treatment prior to study entry and levetiracetam minitablets were prescribed for the first time. Patients either received levetiracetam minitablets after initial diagnosis of epilepsy (new onset therapy), due to a need for combination therapy (add-on therapy) or no response to previous therapy (therapy switch). The study results suggest that the huge majority of patients do prefere levetiracetam minitablets which can be taken easier. Their treating physicians documented a significantly improved compliance, respectively. Thus, levetiracetam minitablets may offer the opportunity to improve compliance regarding the need for long-term treatment in patients suffering from epilepsy.

Key words: Levetiracetam, minitablets, non-interventional study, compliance

LeitlinienTom Bschor, Berlin, Andrea Pfennig, Dresden, Christopher Baethge, Köln, Reinhard Gielen, Hamburg, Heinz Grunze, Newcastle, Ute Lewitzka, Dresden, Günter Niklewski, Nürnberg, Johanna Sasse, Chemnitz, Harald Scherk, Osnabrück, Roland Urban, Beate Weikert, Gudrun Weißenborn, Berlin, und Michael Bauer, Dresden

S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie bipolarer Störungen – Pharmakotherapie

Die S3-Leitlinie „Bipolare Störungen“ wurde im Mai 2012 zur Veröffentlichung freigegeben. „S3“ (Stufe 3) steht für die bestmöglichste evidenzbasierte Methodik, die eine Leitlinie derzeit haben kann. Dies bedeutet unter anderem, dass die gesamte internationale wissenschaftliche Fachliteratur systematisch aufzubereiten und zu bewerten war, und dass sich alle relevanten Gruppen in einem Konsensusverfahren auf die Empfehlungen der Leitlinie einigen mussten. In diesem Beitrag wird ausschließlich auf die Pharmakotherapie bipolarer Störungen eingegangen. Das Leitlinienkapitel zur Therapie gliedert sich in die verschiedenen Ziele der Behandlung (Grundsätzliches, Behandlung der akuten Manie, Behandlung der akuten bipolaren Depression, Phasenprophylaxe, spezielle Patientengruppen und spezielle Therapiesituationen). Innerhalb dieser Abschnitte wird die Pharmakotherapie neben den anderen Therapieverfahren dargestellt. Bezüglich vieler pharmakotherapeutischer Fragen stellten sich Erkenntnisdefizite und Forschungsbedarf heraus. Daher konnten nur in seltenen Ausnahmefällen Empfehlungen mit dem höchsten Empfehlungsgrad A („soll eingesetzt werden“) vergeben werden. Dennoch bemüht sich die Leitlinie, für alle klinisch relevanten Konstellationen Empfehlungen oder Hinweise zu geben. Grafiken fassen die Empfehlungen für die Initialbehandlung und für die nachfolgenden Schritte im Falle unzureichender Response zusammen.
Schlüsselwörter: Bipolar-Erkrankung, S3-Leitlinie, Pharmakotherapie, Empfehlungen
Psychopharmakotherapie 2012;19:265–70.

FlaggeEnglish abstract

S3-guidelines on diagnostics and therapy of bipolar disorders. Pharmacotherapy.

The German S3-Guidelines on Bipolar Disorders have been released online in May of 2012. S3 (“step 3”) stands for the currently available highest evidence based methodology guidelines can have. This includes the systematic review and appraisal of the available international scientific literature on bipolar disorders and a consensus of all relevant groups dealing with bipolar disorder on the recommendations. This article deals exclusively with pharmacotherapy of bipolar disorders. The chapter on treatment is subdivided in sections and structured in accordance to the different goals of therapy: general principles of therapy, treatment of acute mania, treatment of acute bipolar depression, maintenance therapy, specific patient groups and specific treatment constellations. Within these sections, pharmacotherapy is one therapeutic strategy. During the process of the guideline development it became clear that substantial deficits exist in many areas of treatment of this disorder and that there is great need for further research concerning many aspects of pharmacotherapy. Hence, only in rare cases recommendations achieved the highest level A (“should be done”). Nevertheless, the guidelines try to give recommendations to all clinical relevant constellations. Graphics summarize the recommendations for the initial therapeutic step and for the subsequent steps in case of insufficient response to the previous step.

Key words: Bipolar disorder, S3-guidelines, pharmacotherapy, recommendations

DiskussionsforumGerd Laux, Wasserburg a. Inn/München

Psychopharmakologie im Abseits

Die neue Berufsrolle des Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie

In der deutschen Nachkriegs-Psychiatrie lassen sich drei Epochen ausmachen: Die Ära der Sozialpsychiatrie, die Dominanz der biologischen Psychiatrie/Psychopharmakologie und die aktuelle Dominanz der Psychotherapie. Für führende Fachvertreter und Fachgesellschaft beinhaltet die neue berufliche Identität die des ärztlichen Psychotherapeuten. Dies soll nun Niederschlag finden in der Revision der Weiterbildungsordnung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Das neue Weiterbildungscurriculum soll 690 Stunden Psychotherapie umfassen, während weiterhin lediglich 40 Stunden für die Psychopharmakologie veranschlagt sind. In einer Zeit der verstärkten Integration des Psychiaters in die somatische Medizin (psychiatrisch-psychosomatische Abteilungen am Allgemeinkrankenhaus, Konsiliardienste, Gemeinschaftspraxen/MVZs) und der Herausforderungen durch multimorbide, bezüglich Medikamenten gut informierte Patienten muss diese Relation der beiden großen Therapieprinzipien als absolut dissonant, ja absurd-grotesk bezeichnet werden. Ohne eine biologisch-pharmakologische Qualifikation wird der Psychiater als Arzt kein Berufs-Identitätsprofil finden. Im Positionierungswettbewerb zwischen psychologischen Psychotherapeuten, Neurologen, Geriatern und Psychosomatikern ist eine hohe Kompetenz auf dem Gebiet der klinischen Psychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie essenziell und obligat.
Schlüsselwörter: Berufsrolle, Pharmakopsychiatrie, Psychopharmakologie, Psychotherapie
Psychopharmakotherapie 2012;19:271–4.

FlaggeEnglish abstract

Psychopharmacology standing apart in psychiatry?

The German after-war psychiatry can be divided in three eras: Social psychiatry, biological psychiatry-psychopharmacology and up-to-date psychotherapy. The identity of a psychiatrist by professional opinion leaders is currently seen as a psychotherapist. This has an effect on the ongoing revision of the formal education in psychiatry: the regulation (‘Weiterbildungs-Curriculum’) will be changed implicating 690 obliging hours for psychotherapy, whereas merely 40 hours will be required in psychopharmacology/psychopharmacotherapy furthermore. In view of the multiple complex facts and contents of the modern psychopharmacology (for example interactions, pharmacokinetic factors, drug selection in pregnancy and for geriatric patients) this relationship must be seen as dissonant, inadequate, yet absurd. The increasing role as consultant in somatic medicine (C-L-psychiatry) involving profound knowledge in general pharmacology must be considered additionally. The competition between the professions of psychological psychotherapist, neurologists, geriatric internists and psychosomatic physicians is in progress. Profound knowledge and competence in psychopharmacology is seen as essential for the identity of psychiatrists.

Key words: Psychiatrist role, psychopharmacology, psychotherapy

ArzneimitteltherapiesicherheitJulia Ortlieb, Monika Baier, Josefine Röder-Aigner, Regensburg, Bruno Müller-Oerlinghausen, Berlin, und Ekkehard Haen, Regensburg*

Welches Diuretikum bei Lithium-Therapie?

Referiert & kommentiertPriv.-Doz. Dr. Dieter Angersbach, Wolfratshausen

Schizophrenie

Aripiprazol-Depot verzögert die Verschlechterung psychotischer Symptome

Patienten mit einer chronischen Schizophrenie erhielten nach Stabilisierung unter einer oralen Therapie mit Aripiprazol doppelblind eine intramuskuläre Depotformulierung von Aripiprazol oder Plazebo im Abstand von jeweils vier Wochen über maximal 52 Wochen. Primäres Studienziel war die Untersuchung der Zeit bis zu einer Verschlechterung der Symptome der Erkrankung oder einem Rückfall. Einer der sekundären Endpunkte war der Anteil der Patienten, die eine Verschlechterung oder einen Rückfall erlitten. Unter dem Aripiprazol-Depot war die Zeit bis zu einer Verschlechterung oder einem Rückfall im Vergleich zu Plazebo signifikant verzögert (p<0,0001) und der Anteil der Patienten ohne Verschlechterung oder Rückfall signifikant geringer (10% vs. 39,6%; p<0,0001). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse unter dem Aripiprazol-Depot waren Insomnie, Tremor und Kopfschmerz.

Referiert & kommentiertSabine Stürmer, Bendestorf

Bipolare Störung

Was ist bei der Auswahl von Antipsychotika zu beachten?

Patienten mit Bipolar-I-Störung benötigen eine wirksame und möglichst nebenwirkungsarme Pharmakotherapie. Welche Aspekte aus Patienten- und Arztsicht bei der initialen Therapieentscheidung im Vordergrund stehen, zeigen die Ergebnisse der Online-Befragung BITS (Bipolare Therapie-Sichtweisen). Dabei zeigt sich, dass die Behandler Nebenwirkungen von Antipsychotika wie beispielsweise Gewichtszunahmen stärker berücksichtigen sollten, wie bei einer Pressekonferenz der Firma Lundbeck herausgearbeitet wurde.

Referiert & kommentiertPriv.-Doz. Dr. Dieter Angersbach, Wolfratshausen

Bipolare Störungen

Lithium in der Suizidprävention nicht wirksamer als Valproinsäure

In einer randomisierten Studie erhielten 98 Patienten mit einer bipolaren Störung, die kürzlich einen Suizidversuch unternommen hatten, über 2,5 Jahre doppelblind ein Lithiumsalz oder Valproinsäure. Primäres Studienziel war die Untersuchung der Zeit bis zu einem Suizidversuch und der Zeit bis zu einem damit zusammenhängenden Ereignis (Suizidversuch oder Krankenhauseinweisung bzw. Medikamentenwechsel wegen suizidaler Absichten). Es gab 45 Suizidereignisse bei 35 Teilnehmern, darunter 18 Suizidversuche von 14 Teilnehmern. Sechs von ihnen gehörten zur Lithium- und acht zur Valproinsäure-Gruppe. Die gefundenen Unterschiede waren statistisch nicht signifikant.

Referiert & kommentiertPriv.-Doz. Dr. Dieter Angersbach, Wolfratshausen

Depression

Unterschiedliche Effekte von Agomelatin und Escitalopram auf Schlafparameter

In einer randomisierten Doppelblindstudie wurden die Effekte von Agomelatin (25–50 mg/Tag) und Escitalopram (10–20 mg/Tag) auf polysomnographische Parameter von Patienten mit einer Major Depression über einen Zeitraum von bis zu 24 Wochen untersucht. Unter Agomelatin verkürzte sich die Schlaflatenz, während die Anzahl der Schlafzyklen und die Länge des Tiefschlafs erhalten blieben. Unter Escitalopram war die Schlaflatenz verlängert, die Anzahl der Schlafzyklen reduziert und der Tiefschlaf verkürzt. Die Agomelatin-Patienten fühlten sich morgens wacher und konnten klarer denken als die Escitalopram-Patienten. Die depressive Symptomatik, beurteilt mithilfe der Hamilton Depression Rating Scale, 17-Item-Version (HAMD-17), besserte sich in beiden Gruppen gleichermaßen.

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Dimethylfumarat (BG-12)

Orale Therapie der schubförmigen multiplen Sklerose

Oral verabreichtes Dimethylfumarat reduzierte bei Patienten mit schubförmiger MS die Schubrate, das Ausmaß der Behinderungsprogression und die Zahl der Läsionen im Kernspintomogramm (MRT). Dies ergaben zwei Phase-III-Studien, die Ende September 2012 publiziert und deren Daten bei einem Satellitensymposium von Biogen Idec während des DGN-Kongresses 2012 in Hamburg vorgestellt wurden [1].

Referiert & kommentiertDr. Ellen Jahn, Bad Homburg

Multiple Sklerose

Der CD52-Antikörper Alemtuzumab in der Therapie der schubförmigen MS

Die klinische Prüfung von Alemtuzumab als Therapie der schubförmigen multiplen Sklerose (MS) weckt Hoffnungen auf eine Erweiterung der therapeutischen Möglichkeiten. In Studien der Phase II und III war der monoklonale Antikörper hochwirksam: Er verringerte die Schubrate und verlangsamte das Fortschreiten von MS-bedingten Behinderungen. Die Wirkungsweise des Antikörpers und Studiendaten waren Thema eines von Genzyme/Sanofi veranstalteten Presse-Workshops.

Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Morbus Parkinson

Keine Wirkung von Coffein auf Tagesmüdigkeit

In einer randomisierten, Plazebo-kontrollierten Studie mit 61 Parkinson-Patienten mit Tagesschläfrigkeit ergab sich kein therapeutischer Nutzen einer Behandlung mit Coffein.

Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Gedächtnisstörungen

Ginkgo-biloba-Extrakt verhindert nicht das Auftreten der Alzheimer-Erkrankung

In einer großen randomisierten, Parallelgruppen-Studie mit doppelblindem und Plazebo-kontrolliertem Design war Ginkgo-biloba-Extrakt, über einen Zeitraum von fünf Jahren gegeben, nicht in der Lage, bei Menschen über 70 Jahre mit beginnenden Gedächtnisstörungen das Auftreten einer Alzheimer-Erkrankung zu verhindern.