Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren bei der Multiplen Sklerose


Julia Krämer und Heinz Wiendl, Münster

Aktuelle Multiple-Sklerose-(MS-)Therapien reduzieren effektiv das Auftreten von Schüben und einer schubabhängigen Verschlechterung, während sie weniger wirksam in der Verlangsamung einer Behinderungsprogression sind. Ersteres wird mit der effektiven Verhinderung einer Infiltration peripherer Immunzellen in das zentrale Nervensystem (ZNS) in Zusammenhang gebracht. Letzteres ist auf eine fehlende Wirkung auf eine im ZNS lokalisierte Entzündung zurückzuführen.
Die Bruton-Tyrosinkinase (BTK) ist ein intrazelluläres Signalmolekül, das die Reifung, das Überleben, die Wanderung und die Aktivierung von B-Zellen und Mikroglia reguliert. Im ZNS lokalisierte B-Zellen und Mikroglia gelten als zentrale Akteure bei der Immunpathogenese der Krankheitsprogression bei der MS. Dementsprechend versprechen ZNS-penetrierende BTK-Inhibitoren das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten, indem sie auf Immunzellen auf beiden Seiten der Blut-Hirn-Schranke wirken können.
Ursprünglich für die Behandlung von B-Zell-Malignomen entwickelt, werden derzeit fünf BTK-Inhibitoren zur Behandlung der MS in klinischen Studien getestet. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Selektivität, Stärke der BTK-Inhibition, Bindungsmechanismen und der Fähigkeit, Immunzellen im ZNS zu modulieren.
BTK-Inhibitoren beeinflussen die Signalwege verschiedener Immunzellen, die für die MS relevant sind. Dieser Artikel gibt einen Überblick über diese Funktion sowie über präklinische Daten und Ergebnisse klinischer Studien zu BTK-Inhibitoren.
Schlüsselwörter: BTK-Inhibitoren, Multiple Sklerose, B-Zellen, Mikroglia, Krankheitsprogression
Psychopharmakotherapie 2023;30:146–63.

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