L-Dopa-Pharmakotherapie bei der Behandlung des Restless-Legs-Syndroms


Leitlinienumsetzung in der Versorgungswirklichkeit*

Dagmar Drogan, Katrin Schüssel, Berlin, Klaus Berger, Münster, und Claudia Trenkwalder, Kassel

Eine kontinuierliche Behandlung des Restless-Legs-Syndroms (RLS) mit L-Dopa wird in der aktuellen AWMF-Leitlinie aufgrund des hohen Risikos einer Zunahme der Beschwerden (Augmentation) nicht mehr empfohlen. Anhand von AOK-Abrechnungsdaten wurden bei Patientinnen und Patienten mit RLS das Ausmaß, die Behandlungsdauer und -dosis sowie versorgungsrelevante Begleitfaktoren einer kontinuierlichen L-Dopa-Therapie untersucht. Im Studienzeitraum (2013–2021) wurden 143 322 kontinuierliche L-Dopa-Behandlungsepisoden identifiziert, die sich auf 86 191 der eingeschlossenen 335 463 RLS-Patientinnen und -Patienten verteilten. Die meisten L-Dopa-Verordnungen wurden von Ärztinnen und Ärzten der Allgemeinmedizin ausgestellt. Sowohl eine längere Behandlungsdauer als auch eine größere Anzahl verordnender Ärztinnen und Ärzte waren assoziiert mit einer höheren täglichen L-Dopa-Behandlungsdosis und häufigerer Komedikation mit Dopaminagonisten bzw. Opioiden. Diese Ergebnisse könnten Ausdruck einer Augmentation infolge der Langzeit-L-Dopa-Behandlung sein, die dazu führt, dass Kombinationstherapien notwendig werden oder dass der steigende L-Dopa-Bedarf aus mehreren Bezugsquellen gedeckt wird („Ärzte-Hopping“). Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass verstärkte Anstrengungen notwendig sind, um in Zukunft eine leitliniengerechte Pharmakotherapie des RLS zu erreichen.
Schlüsselwörter: Restless-Legs-Syndrom, L-Dopa, Augmentation
Psychopharmakotherapie 2023;30:113–9.

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