Schizophrenie

Olanzapin-Depot in der Langzeittherapie


Dipl.-Biol. Anne Bleick, Stuttgart

Der Einsatz einer Olanzapin-Depotformulierung in der Langzeittherapie der Schizophrenie war Thema eines von der Firma Lilly Deutschland veranstalteten Pressegesprächs im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.

Ein wichtiges Ziel bei der Therapie der Schizophrenie ist, die Alltagskompetenz der Patienten wieder herzustellen. Diesem Ziel ist man seit der Einführung der atypischen Antipsychotika ein großes Stück näher gekommen. Ein Großteil der schizophrenen Patienten erleidet aber noch immer innerhalb der ersten Behandlungsjahre einen Rückfall. Einer der Gründe hierfür ist in vielen Fällen eine mangelnde Therapiekontinuität. Für den Krankheitsverlauf und die Prognose der Patienten sind Rückfälle jedoch folgenschwer, denn jeder Rückfall erhöht das Risiko für persistierende psychotische Symptome und verzögert das Eintreten einer Remission. Mangelnde Compliance vieler Patienten ist daher eine Herausforderung in der Langzeittherapie der Schizophrenie [1].

Die Möglichkeiten für die Langzeittherapie der Schizophrenie wurden 2008 durch die Einführung einer Depotformulierung von Olanzapin (ZypAdhera®) erweitert. Diese ist zugelassen für die Erhaltungstherapie erwachsener Patienten mit Schizophrenie, die während einer akuten Behandlung hinreichend mit oralem Olanzapin stabilisiert wurden. Die Injektionssuspension wird intragluteal in zwei- oder vierwöchigen Intervallen injiziert; sie eignet sich beispielsweise für Patienten, die nicht jeden Tag ein Arzneimittel einnehmen wollen [1].

Von Patienten wird das Olanzapin-Depot in der Regel gut angenommen; dies ergab eine offene Weiterbehandlungsstudie mit 880 Teilnehmern. Sie waren während einer Stabilisierungsphase mit oralem Olanzapin behandelt und anschließend auf Depot-Olanzapin umgestellt worden. 70% dieser Patienten waren mit der Depot-Behandlung zufrieden, 69% bevorzugten das Depot gegenüber Tabletten und etwa 72% gaben an, unter dem Depot weniger Nebenwirkungen zu haben als unter Tabletten. Die Zufriedenheit der Patienten spiegelt sich auch in dem hohen Anteil der Patienten wider, die in der Studie verblieben: nach einem Jahr hatten nur 28% der Patienten die Behandlung abgebrochen, nach 18 Monaten waren es 34% [1, 2].

Fazit

Für die Erhaltungstherapie erwachsener Patienten mit Schizophrenie, die während einer akuten Phase erfolgreich mit Olanzapin behandelt wurden, steht eine Olanzapin-Depotformulierung zur Verfügung. Sie ist besonders dann von Vorteil, wenn die Wirksamkeit einer oralen Therapie durch mangelnde Compliance gefährdet ist. Die Depotspritze wurde von Patienten gut akzeptiert; sie berichteten von einer besseren Verträglichkeit der Depotformulierung gegenüber Tabletten.

Quellen

1. Prof. Dr. med. Peter Brieger, Kempten, Dr. sc. med. Bernd Gestewitz, Bad Saarow, Dr. med. Thomas Karl Gratz, Berlin, Pressegespräch „Schizophrene Patienten und die Rückkehr in den Alltag – Erfolge und Perspektiven mit Olanzapin“, veranstaltet von Lilly Deutschland GmbH im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Berlin, 26. November 2010.

2. United States Food and Drug Administration Division of Psychiatry Products. Psychopharmacological drugs advisory committee briefing document. Zyprexa® olanzapine pamoate (OP) depot (Olanzapine long-acting injection) Schizophrenia. Meeting Date: 06 Feb 2008. www.fda.gov/ohrms/dockets/ac/08/briefing/2008-4338b1-03-Lilly.pdf (Zugriff am 28.2.2011)

Psychopharmakotherapie 2011; 18(02)