Dopamin-Agonisten

Ropinirol bessert Restless-Legs-Syndrom


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Der Dopamin-Agonist Ropinirol (Requip®) reduzierte in mehreren Plazebo-kontrollierten Doppelblindstudien die Symptome eines Restless-Legs-Syndroms (RLS) und verbesserte die subjektive Schlafqualität. Die Zulassung von Ropinirol für die Indikation RLS ist in Kürze zu erwarten.

Die Symptome des Restless-Legs-Syndroms – Bewegungsdrang und Dysästhesien in den Beinen bei Ruhe, vorzugsweise nachts, die sich bei Bewegung bessern – lassen sich durch dopaminerge Stimulation verringern. Das bestätigte sich auch in dem Studienprogramm mit dem Dopamin-Agonisten Ropinirol, in dem bisher mehr als 500 Patienten mit Ropinirol behandelt wurden. Kernstück sind drei multizentrische, randomisierte Plazebo-kontrollierte Doppelblindstudien mit Patienten mit einem mittelschweren bis schweren RLS. Die Patienten nahmen 12 Wochen lang 1 bis 3 Stunden vor dem Schlafengehen Ropinirol (bzw. Plazebo) in einer Dosis zwischen 0,5 und 4,0 mg ein. Die Dosis wurde nach Bedarf eingestellt und lag im Durchschnitt bei knapp 2 mg.

Primärer Endpunkt war in zwei Studien die Abnahme des Scores auf der International Restless Legs Scale (IRLS), einem Fragebogen mit 10 Fragen und einem Ergebnis zwischen 0 und im schwersten Fall 40 Punkten. Eine weitere Studie konzentrierte sich auf die Abnahme periodischer Beinbewegungen (PLM [periodic leg movements]), hier wurden ebenfalls IRLS-Daten erhoben. Insgesamt war der IRLS-Score nach einer Woche um 8,1 Punkte und nach 12 Wochen um 11,1 Punkte gesunken. Die Abnahme war jeweils signifikant stärker ausgeprägt als bei Plazebo-Behandlung (1 Woche: –4,6 Punkte, 12 Wochen: –8,6 Punkte).

Die subjektive Schlafqualität war ebenfalls verbessert. Dazu dürfte auch die deutliche Abnahme der periodischen Beinbewegungen im Schlaf beigetragen haben. In der RESET-PLM-Studie (Ropinirole efficacy and safety in the treatment of PLM) sank ihre Zahl unter 12-wöchiger Behandlung mit

Ropinirol (n=29) von 48,5/Stunde auf 11,8/Stunde und mit

Plazebo (n=30) von 35,7/Stunde auf 34,2/Stunde.

Die Zahl der mit einer Weckreaktion (arousal) verbundenen periodischen Beinbewegungen sank in der Ropinirol-Gruppe von 7,0 auf 2,5/Stunde und stieg in der Plazebo-Gruppe von 4,2 auf 6,0/Stunde. Die Patienten konnten unter Ropinirol besser einschlafen.

Die gemeinsame Auswertung der drei Doppelblindstudien ergab außerdem eine signifikant stärkere Verbessung der RLS-bezogenen Lebensqualität bei Einnahme von Ropinirol statt Plazebo.

Die Nebenwirkungen entsprachen den für Ropinirol bereits bekannten, waren meist leicht oder mittelgradig und traten vor allem am ersten oder zweiten Tag einer neuen Dosierungsstufe auf. Ropinirol führte deutlich häufiger als Plazebo zu Übelkeit (37,9 vs. 8,1 %), allerdings gab dies nur selten Anlass zum Studienabbruch (2,3 bzw. 0,3 %).

Der Arzneistoff ist in den USA bereits zur Anwendung bei Restless-Legs-Syndrom zugelassen. Für die EU ist eine baldige Zulassung zu erwarten, eine entsprechende Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Zulassungsbehörde EMEA liegt vor. Der vorgesehene Handelsname ist Adartrel®.

Quellen

Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, Kassel, Satellitensymposium „Langfristige Therapie-Erfolge in der Neurologie“, veranstaltet von GlaxoSmithKline im Rahmen des 78. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Wiesbaden, 22. September 2005.

Allen R, et al. Ropinirole decreases periodic leg movements and improves sleep parameters in patients with restless legs syndrome. Sleep 2004;27:907–14.

Psychopharmakotherapie 2006; 13(01)