Handlungsorientierte Informationen im Kitteltaschenformat


Prof. Dr. Hans-Peter Volz, Werneck

Psychopharmakotherapie griffbereit

Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen

Von Jan Dreher. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2021. 5. Auflage. 280 Seiten, 20 Abbildungen. Auch als E-Book erhältlich. Mixed Media Produkt 39,99 Euro. ISBN 978-3-13-243571-1. E-Book 39,99 Euro. ISBN 978-3-13-243572-8.

In der mittlerweile fünften Auflage ist nunmehr das Büchlein „Psychopharmaka griffbereit“ von Herrn Kollegen Dreher erschienen, das neben Psychopharmaka auch psychoaktive Genussmittel und Drogen behandelt. Es ist im handlichen Kitteltaschenformat gehalten, hierunter leidet aber die Lesbarkeit der kondensierten Texte nicht. Nach einem kurzen einführenden Kapitel „Psychopharmaka im Überblick“ werden die einzelnen Substanzklassen (Antidepressiva, Neuroleptika, usw.) abgehandelt, am Ende gibt es Spezialkapitel zur Schmerztherapie, zur Gerontopsychiatrie, zu Notfällen, zu Psychopharmaka in der Schwangerschaft, zum therapeutischen Drug-Monitoring und zu sinnvollen Kontrolluntersuchungen. Auch ein Glossar zur Erklärung der wichtigsten verwandten Begriffe fehlt nicht.

Durchgängig ist der Text sehr leserfreundlich und anschaulich geschrieben, Fallbeispiele und Kästen, die das Wichtigste kurz zusammenfassen, strukturieren den Fließtext neben den üblichen Elementen (Tabellen und Abbildungen) weiter. Hierbei werden Informationen rasch und präzise vermittelt, kleine Kapitel werden durch „Mein persönliches Fazit“ abgeschlossen. Somit bietet das Büchlein insbesondere Kollegen, die neu im Fach sind, eine gute Möglichkeit, sich rasch zu informieren, gerade auch mit konkreten Handlungsanweisungen; somit kann das Wissen dann gleich in der Praxis umgesetzt werden.

Allerdings sind auch zentrale Informationen nicht mit einer Quellenangabe belegt, sodass es dem Interessierten nicht möglich ist, die Originalarbeiten bei Bedarf hinzuzuziehen. Auch werden die Angststörungen nicht subspezifiziert, sondern als eine, scheinbar homogene Gruppe abgehandelt. Bei den somatoformen Störungen bleibt das einzige in Deutschland in dieser Indikation zugelassene Medikament (Opipramol) unerwähnt, ebenso wie Johanniskrautextrakte als häufig eingesetzte Antidepressiva.

Von diesen Punkten, die bereits beim ersten Durchschauen auffallen, abgesehen, bietet das Büchlein einen wertvollen Beitrag zum sinnvollen, zielgerichteten Einsatz von Psychopharmaka und auch der fünften Auflage wird daher ein guter Erfolg sicher sein.

Psychopharmakotherapie 2021; 28(04):170-171