Peter Riederer, Würzburg, und Gerd Laux, Soyen
Angesichts der Häufigkeit psychischer Störungen und Erkrankungen gehören Psychopharmaka zu den meistverordneten und eingenommenen Medikamenten. Das Wissen über die Ausbildung, Fort- und Weiterbildung im Bereich Neuro-Psychopharmaka ist aber gerade in Deutschland unzureichend, so erfordert beispielsweise die Behandlung von Alterspatienten mit Multimorbidität hohe pharmakologische Kompetenz. Gleichzeitig werden die Ärzte durch bürokratische Verordnungen, unübersichtliche Leitlinien, permanente Nebenwirkungsdiskussionen und mögliche Konsequenzen irritiert und Patienten verunsichert. Keine Arzneimittelgruppe ist so umstritten und mit einem derartigen Negativ-Image belastet wie die Psychopharmaka.
Die Neuentwicklung und das Engagement von pharmazeutischen Unternehmen im Feld der Neuro-Psychopharmaka stagniert in vielen Bereichen. Das hat viele Gründe – ein wesentlicher beruht darauf, dass neben dem Fehlen von validierten Targets die regulatorischen Rahmenbedingungen Arzneimittelentwicklungen teuer machen, diese aber durch Erstattung kaum mehr refinanzierbar sind. Zusätzlich wird die pharmazeutische Industrie in den Medien desavouiert. Die Folgen dieses Negativ-Images und das Ausbildungsmanko bedingen einen Synergieeffekt, der Fachgesellschaften dazu bringt, bei psychischen Erkrankungen verstärkt auf nichtmedikamentöse Therapien zu setzen.
In den letzten Jahren sind unter anderem durch unterschiedliche Interessenslagen und gesundheitspolitische Vorgaben die Divergenzen zwischen einzelnen „Playern“ immer deutlicher geworden: Biometriker und Statistiker von Begutachtungs-Instituten, Ärzte (Kliniker, Praktiker) sowie Krankenkassen, Krankenhaus-Konzerne, Patientenvertreter, Zulassungsbehörden, pharmazeutische Industrie haben sich immer mehr abgeschottet und sprechen verschiedene Sprachen in ihrer jeweils „eigenen Welt“.
Die Erfahrungen von Teilnahmen an vielen Kongressen zum Thema Neuro-Psychopharmakotherapie verschiedenster neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen, die vielen Kontakte zu pharmazeutischen Arzneimittelherstellern sowie zu Laienorganisationen ließ anfangs der 2000er-Jahre die Idee reifen, eine Gesellschaft zu gründen, welche Themen zu regulatorischen Problemen aufgreift, da diese Thematik auf wissenschaftlichen Kongressen kaum dargestellt und, wenn überhaupt, unzulänglich diskutiert wurde. Es stellte sich im kleinen Kreis schnell heraus, dass es zwischen den angesprochenen Playern – Akademia, Laienorganisationen und forschenden Arzneimittelherstellern, aber auch mit Behörden, wie BfArM – zwar bilaterale Kontakte gab, ein Austausch von Informationen und die Diskussion von Problemen zur Arzneimittelherstellung bzw. Vermarktung zwischen allen vier Gruppen, aber bis dahin nicht ins Auge gefasst wurde.
Wir haben deswegen per 1. Juli 2005 die Deutsche Gesellschaft für experimentelle und klinische Neurotherapeutika e. V. (GESENT e. V.) mit Sitz in Würzburg gegründet. An der Gründungsversammlung vom 25. Januar 2005 waren folgende Interessierte anwesend:
Peter Riederer, Horst Przuntek, Gerd Laux, Manfred Gerlach, Jürgen Fritze, Torsten Reum, Reinhard Horowski, Christian Riederer, Florian Tribl und Rainer Burger.
Als Gründungsvorstand von GESENT wurden Peter Riederer, Horst Przuntek, Jürgen Fritze und Manfred Gerlach gewählt.
In der Satzung wurde festgehalten:
„Zweck des Vereins ist die Förderung der präklinischen und klinischen Entwicklung von Neurotherapeutika zum Nutzen der Krankenversorgung unter Berücksichtigung ethischer und gesundheitsökonomischer Prinzipien.
Der Zweck wird erreicht durch Zusammenführung, Dialog und Koordination der in diesem Feld relevanten Interessensgruppen, insbesondere die wissenschaftlichen, staatlichen und industriellen Organisationen und Kostenträger, um neue theoretische Erkenntnisse möglichst rasch und effizient für den therapeutischen Fortschritt zu nutzen.
Der Verein erfüllt seine Aufgaben durch Zusammenkünfte und Informationsaustausch von Vertretern der genannten Organisationen sowie durch Abhalten unter anderem von Symposien und Konsensuskonferenzen. Aus den Erkenntnissen der Zusammenkünfte werden Empfehlungen abgeleitet, die der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Der Aufbau eines europäischen Kompetenzzentrums wird angestrebt.“
Per April 2015 wurde der Name der Gesellschaft modifiziert. GESENT steht nun für „Die Deutsche Gesellschaft für experimentelle und klinische Neuro-Psychopharmako-Therapie“. Die Zielsetzung wurde aber beibehalten.
Kurz gesagt: GESENT e. V. besteht in Anlehnung an die US-amerikanische Gesellschaft ASENT (American Society for Experimental Neurotherapeutics) aus vier Säulen: Akademia, Laienorganisationen, Regulationsbehörden und forschende Arzneimittelhersteller. GESENT e. V. bietet eine Plattform zum akademischen Meinungsaustausch dieser vier Player.
GESENT-Kongresse
„Die Idee, das erste GESENT-Symposium am 30. November 2005 in Bonn stattfinden zu lassen, ist hier im BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) auf ausgesprochen positive Resonanz gestoßen und hat – wie mir außerdem versichert wurde – auch im entsprechenden Bereich des BMG viel Zuspruch gefunden. Hier im Haus wurde zwischenzeitlich auch der Vorschlag geäußert, das BfArM als Mitveranstalter einzubinden oder auch direkt als Gastgeber fungieren zu lassen“ (E-Mail Torsten Reum vom 4. Juli 2005). Der kommissarische Leiter des BfArM, Prof. Dr. Reinhard Kurth, auch der ständige Vertreter in der Abteilung 1 (Arzneimittel, Medizinprodukte, Biotechnologie) des BMG, MinR Priv.-Doz. Dr. Walter Schwerdtfeger, sollten dazu angeschrieben werden, um den Vorschlag zu realisieren. Vom BfArM hatten sich Dr. Karl Broich und Dr. Torsten Reum schon bereit erklärt, Vorträge zu übernehmen. Beide, Prof. Dr. Reinhard Kurth und MinR Priv.-Doz. Dr. Walter Schwerdtfeger, erklärten sich bereit, an dem ersten GESENT-Symposium im BfArM aktiv teilzunehmen.
Das Interesse von BfArM und Bundesgesundheitsministerium (BMG) zeigte sich dann auch bereits am 1. Kongress (30. November 2005) durch Präsenz und drei Beiträge zu Themen wie „Innovative Arzneimittel“, „Zulassung von Neurotherapeutika“ und „Klinische Relevanz bei der Zulassung von Neuropsychopharmaka“.
Weitere Themen betrafen die Frage, ob sich unser Gesundheitssystem innovative Arzneimittel leisten kann, und die Entwicklung von Arzneimitteln für die Kinder- und Jugendpsychiatrie aus Sicht der pharmazeutischen Industrie (Tab. 1).
Im darauffolgenden Jahr wurden Verbindungen zu ASENT hergestellt. Dies deswegen, weil ASENT-Zielsetzungen von GESENT übernommen worden waren. Zum 2. GESENT-Kongress (1. bis 2. Dezember 2006) wurden daher Alan I. Faden und Roger Porter (ASENT) eingeladen. Fokus dieses Symposiums waren Neuroprotektion sowie methodische Vorgehensweise durch das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen), EMEA-Biomarker als Surrogate für klinische Endprodukte von Medikamentenprüfstudien und Nutzenbewertung von Antidementiva.
In der Folge kam es zu einem Treffen mit ASENT-Vorstandsmitgliedern und der japanischen Schwesterorganisation JSENT beim ASENT-Kongress in Washington. Es wurden Zielvorstellungen für weiterführende Kooperationen vereinbart. Allerdings wurden diese in der Folge leider nicht weiterentwickelt.
Der 3. GESENT-Kongress (30. November und 1. Dezember 2007) hatte krankheitsspezifische Probleme zur Parkinson-Krankheit, Demenz, multiplen Sklerose und Schizophrenie als Kernthema. Ergänzt wurde dies durch Themen zur Translation präklinischer Ergebnisse auf die klinische Entwicklung, Bedeutung der Pharmakovigilanz und Kosten-Nutzen-Bewertung.
Die Themenschwerpunkte des 4. GESENT-Kongresses (5. Dezember 2008) beinhalteten Themen zu Alzheimer-Krankheit, Nutzen von Medikamenten und klinische Prüfstudien sowie Gesundheitsökonomie.
Entwicklungen zur Demenzforschung aus Sicht des BMG, der Outcome-Parameter „Lebensqualität“ als Zulassungs- bzw. Kostenerstattungsvoraussetzung für Antidementiva, klinikrelevante Themen zu „Orphan drugs“ sowie Beiträge zum Thema „Pädiatrische Entwicklungspläne“ bildeten das Gerüst des 5. GESENT-Kongresses (4. Dezember 2009).
Zum 6. GESENT-Kongress (10. Dezember 2010) durften wir Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger als neuen Präsidenten des BfArM begrüßen. Er eröffnete den Kongress im BfArM mit einem Referat zur Arzneimitteltherapiesicherheit. Es folgten Vorträge und Diskussionen zu „Hirndoping“, zum Thema „Krankheitsmodifizierende Therapien bei neurodegenerativen Erkrankungen“ sowie ein Workshop zum „Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen“.
Der 7. GESENT-Kongress (2. Dezember 2011) beinhaltete neue Entwicklungen und Strukturen des BfArM, Aktuelles aus Zulassung und Pharmakovigilanz, Alzheimer-Impfung, Themen zu multipler Sklerose sowie Arzneimittelüberwachung und Nutzenbewertung.
Neues aus der Gesundheitspolitik, Notwendigkeit, Entwicklung, Nutzen und Anwendung neuer Psychopharmaka sowie frühe Nutzenbewertung waren Themen des 8. GESENT-Kongresses im BfArM (7. Dezember 2012).
Nach einer Einführung zum Thema „Neue Aspekte zu gesundheitspolitischen Gesichtspunkten“ waren zwei Vorträge zum Thema „Wissenschaftlicher Advice für klinische Entwicklungen“, zwei weitere zu dem brisanten Topic „Psychosozial oder neurobiologisch: was ist die Zukunft?“ sowie fünf Beiträge zum Thema „Innovationsmangel in der Psychopharmakologie“ Kongressinhalte des 9. GESENT-Kongresses beim BfArM (6. Dezember 2013).
Am 10. GESENT-Kongress (5. Dezember 2014) begrüßten wir Prof. Dr. Karl Broich als neuen Präsidenten des BfArM und dankten Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger, dem scheidenden Präsident, für sein Engagement bei der Realisierung der GESENT-Ziele und die Zusammenarbeit bei der Durchführung der Kongresse im BfArM. Seit der Gründung von GESENT e. V. wurden im BfArM jährlich Kongresse zu gesundheitspolitischen Themen, regulatorischen Entwicklungen, Innovationsmangel in der Psychopharmakologie, Problematik bei der Entwicklung von Neurotherapeutika oder Problemfelder beim Einsatz von Neuro-Psychopharmaka in Klinik und Praxis abgehalten. Darüber hinaus wurde für das Bundesministerium für Gesundheit ein Statusbericht und Handlungsempfehlungen zur „Medikamentenentwicklung für Demenzen in Deutschland“ erarbeitet. Dazu gab es am 2. Juli 2008 einen Workshop in Würzburg unter Beteiligung des BMG, des BfArM sowie führender forschender Arzneimittelhersteller und von Forschungsinstituten.
Prof. Broich berichtete beim 10. GESENT-Kongress über „Aktuelle Entwicklungen für und aus Sicht des BfArM“ und Prof. Schwerdtfeger referierte zu „Aktuellen Entwicklungen bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur“, Vorträge zum Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) und zum Thema „Realität der Pharmakotherapie in Klinik und Praxis“ rundeten das Programm ab.
Highlights des 11. GESENT-Kongresses (11. Dezember 2015, im BfArM) waren aktuelle Themen des BfArM im europäischen Kontext, die neue Verordnung zu klinischen Prüfungen und „IQWiG: nicht nur AMNOG“. Ein weiterer Schwerpunkt waren „Medikamentenentwicklung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ sowie „Neue Therapieansätze bei neurodegenerativen Erkrankungen“.
Der 12. GESENT-Kongress fand am 16. Dezember 2016 in der Neurologischen Klinik des St. Joseph-Krankenhauses, Berlin-Weissensee, statt. High Technology Assessment in Europa, Arzneimittel für seltene Erkrankungen, Arzneimittelfälschungen sowie Zusatznutzenbewertung von Arzneimitteln und Gesundheitsökonomie waren die Themen dieses Kongresses.
10 GESENT-Thesen …
Beim 13. GESENT-Kongress (7. und 8. Dezember 2017) stellten wir die „10 Thesen“ als zukünftige Aktivitäten der GESENT vor.
Auch berücksichtigten wir die neuen politischen Gegebenheiten zum Brexit mit einem Vortrag zur Auswirkung auf das Netzwerk der europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde. Ein sehr umfassend bearbeitetes Thema war die „Versorgungsforschung und Versorgungsgerechtigkeit in der Neurologie und Psychiatrie“.
10 GESENT-Thesen [Psychopharmakotherapie 2017;24:230]
1. Die undifferenzierte mediale Schwarz-Weiß-Darstellung „Psychopharmaka = schlechte Nutzen-Risiko-Bilanz, Psychotherapie = gut für alle“ mit globalem Negativ-Image auch der forschenden pharmazeutischen Industrie muss einer seriösen Darstellung weichen. Pharmakotherapie kennt keine sozialen und kulturellen Grenzen, ist jederzeit überall verfügbar (s. Sprachbarrieren, Wartezeiten auf Psychotherapieplatz, hohe Patientenselektion). |
2. Die ärztliche Therapiefreiheit ist durch Fremdbestimmung ausgehöhlt, erschwert, eingeschränkt, ja eliminiert worden. Bürokratisch-ökonomische Zwänge und nicht klinisch-praktische Gesichtspunkte bestimmen die Medikamenten-Verordnung. Analog finden Patientenwünsche und -erwartungen kaum Beachtung. |
3. Niedergelassene Ärzte (Kassen-/Vertragsärzte) werden gezwungen, nur die billigsten Generika zu verordnen, im Zweifelsfall nimmt der Apotheker einen Austausch vor. Die Ärzteschaft resigniert, das Interesse an Neuentwicklungen ist weitgehend erloschen. |
4. Der ständige Wechsel der „verordneten“ Medikamente (Namen, Packungen) irritiert die Patienten und verschlechtert die Einnahmezuverlässigkeit (Compliance, Adhärenz). |
5. Die Ausgaben/Krankheitskosten psychiatrischer Krankheiten werden durch stringente Arzneimittelpreisregulation via einseitiger „Nutzenbewertung“ aus gesamtvolkswirtschaftlicher Perspektive nicht gesenkt, da unter anderem längere Behandlungszeiten, stationäre Wiederaufnahmen und Non-Compliance infolge höherer Fehlzeiten und Produktivitätsausfällen zu höheren indirekten Krankheitskosten führen. Im Rahmen der Kosten-/Ökonomie-Diskussionen muss medial beispielsweise auf die praktisch unbekannte Tatsache hingewiesen werden, dass Psychopharmaka zu den billigsten Medikamenten gehören – die Tagestherapiekosten für Antidepressiva liegen beispielsweise bei etwa 30 Cent! |
6. Gerade für psychisch Kranke ist die fehlende „Versorgungsgerechtigkeit“ eklatant: Für Chemotherapeutika/Zytostatika werden horrende Summen für einen relativ kleinen Patientenkreis mit eventuell kurzer Lebenserwartung ausgegeben, für Patienten mit den oft chronisch verlaufenden, häufigen neuro-psychiatrischen Volkskrankheiten (Demenzen, Depressionen, Psychosen) gibt es keine neueren, „teureren“ Medikamente. |
7. Die festgelegten Zusatznutzen-Kriterien sind fraglich Patienten-relevant. So werden keine klinischen Subgruppen bei der Wirksamkeitsbeurteilung berücksichtigt, zum Beispiel Depressions-Subtypen oder häufige Komorbidität (Depression und Angst, Depressive mit Schmerzen). |
8. Anträge für klinische Studien oder Feldstudien in Praxen sind mit exorbitantem bürokratischem Aufwand und juristischen Verklausulierungen verknüpft, sodass sie nur noch von hochselektierten Forschungszentren gestellt werden. Versorgungsforschung wird nicht gefördert – die entscheidend wichtigen Daten und Erfahrungen aus der „Real World“ fehlen. |
9. Die Beurteilung des Mehrwerts neuer Arzneimittel muss im Diskurs von betroffenen Patienten, Behandlern/Ärzten, Krankenkassen, Gremien/Institutionen und Herstellern erfolgen. |
10. Hürden und Kriterien für Zulassung und Kostenerstattung neuer Medikamente müssen revidiert werden, zum Beispiel zugunsten partieller, zeitlimitierter Zulassungen. |
… und die weitere Diskussion
In der Folge beschäftigte sich die GESENT zunehmend mit den Auswirkungen des AMNOG auf die Verfügbarkeit neuer, innovativer Arzneimittel mit dem Ziel, einen Parlamentarischen Abend zu diesem Thema zu organisieren. Hintergrund war, dass sich mit Einführung des AMNOG 2011 und der damit verbundenen Forderungen des Nachweises eines Zusatznutzens für neu entwickelte Arzneistoffe im Verlauf der Jahre herausstellte, dass im Bereich der Neuro-Psychopharmaka der Nachweis eines Zusatznutzens gemäß Definition des Zusatznutzens schwierig ist – ein Zusatznutzen, wie verringerte Mortalität oder Morbidität ist bei Neuro-Psychopharmaka praktisch nicht möglich.
Wenn bei aussichtsreichen und von Patienten ebenso wie von Fachärzten geschätzten Medikamenten im AMNOG-Verfahren kein Zusatznutzen festgestellt wurde, kann dies dazu führen, dass das betreffende Arzneimittel in Deutschland nicht auf den Markt kommt. Dies impliziert, dass wir 1.) in Deutschland langsam, aber sicher im Bereich Neuro-Psychopharmaka gegenüber der Arzneimittelversorgung in anderen Staaten in Rückstand geraten und 2.) die forschenden Arzneimittelhersteller den deutschen Markt als nicht mehr prioritär einstufen und in der Folge Arzneimittelentwicklung ins Ausland verlegen.
Wir meinen, dass die Zusatznutzen-Bewertung für neuropsychiatrische Arzneimittel anderer Kriterien als Mortalität oder Morbidität bedarf.
Unsere Zielvorstellung ist daher, dass die Verantwortlichen im Gesundheitswesen das AMNOG-Gesetz überdenken und die Zusatznutzendefinition für Neuro-Psychopharmaka neu definieren bzw. modifizieren.
Vor diesem Hintergrund organisierte die GESENT 2019 im Lampensaal des Bundestages den „Parlamentarischen Abend“ zum Thema „Versorgung mit innovativen neuropsychiatrischen Arzneimitteln in Deutschland gefährdet“. Dessen Kernbotschaft lautete:
- Angesichts der Bedeutung neuropsychiatrischer Erkrankungen ist die Weiterentwicklung und Einführung innovativer, verbesserter Arzneimittel essenziell. Die AMNOG-Kriterien für Zusatznutzen, patientenrelevante Endpunkte und zweckmäßige Vergleichstherapie sind für die überwiegend chronischen neuropsychiatrischen Erkrankungen dringend zu revidieren und zu optimieren. Relativ häufiges Beispiel: multimorbide Altersdepression; hierfür könnten und müssten entsprechende Bewertungskriterien entwickelt werden.
- Ziel der GESENT-Initiative ist es, Ärzte, Apotheker, Politiker, Bevölkerung und Medienvertreter über die Problematik zu informieren. Ärzte aus Kliniken und Praxen, aus der „Real World“ sollten in Gremien zur Verbesserung des AMNOG für Neuro-Psychopharmaka mitwirken können, ebenso sollten Patienten, Betroffene und Angehörige als Feedback mit ihren praktischen Erfahrungen einbezogen werden.
Der 14. GESENT-Kongress (14. Dezember 2018) beschäftigte sich ebenfalls mit diesem Thema und war auf Vorträge zu Arzneimittelentwicklungen ausgerichtet. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Neuauflage der GESENT-ASENT-Interaktion diskutiert.
Aktuelle Ereignisse
Eine Verjüngung des Vorstands wurde geplant und ließ die Entscheidung reifen, neue und noch aktive Kliniker in den Vorstand zu wählen. Es gelang, Frau Prof. Dr. Isabella Heuser-Collier, Berlin, als Präsidentin und die Herren Prof. Dr. Hans-Peter Volz, Werneck, Prof. Dr. Wolfgang Jost, Wolfach, sowie aus dem vorhergehenden Vorstand Prof. Dr. Thomas Müller als GESENT-Vorstandsmitglieder zu gewinnen.
Vorstände der GESENT e. V.
2005–2008 Peter Riederer (Präsident) Horst Przuntek (Vize-Präsident) Jürgen Fritze (Sekretär) Manfred Gerlach (Schatzmeister) |
2008–2014 Peter Riederer Karl Broich Jürgen Fritze Manfred Gerlach |
2014–2020 Peter Riederer Gerd Laux Thomas Müller Manfred Gerlach |
Seit 2020 Isabella Heuser-Collier Hans-Peter Volz Thomas Müller Wolfgang Jost |
Am 15. Kongress, der als gemeinsame Tagung von GESENT e. V. und Hirnliga e. V. am 14. Februar 2020 in der Klinik und Hochschulambulanz für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin-Steglitz, organisiert wurde, war die „Versorgung mit Neuro-Psychopharmaka in Deutschland seit AMNOG“ als Zusammenfassung des Parlamentarischen Abends ein wesentlicher Themenblock. Seitens der Hirnliga wurden aktuelle Themen zu Biomarkerforschung sowie pharmakologische Targets für Arzneimittelneuentwicklungen vorgestellt.
Wissenschaftlicher Austausch: Zusammenfassung
Insgesamt wurden in 15 Jahren 134 Vorträge zu aktuellen Themen der Gesundheitspolitik gehalten, 65 von Klinikern und Grundlagenwissenschaftlern, 40 von BfArM, IQWiG, Gemeinsamem Bundesausschuss (G-BA) und BMG, 24 von forschenden Arzneimittelherstellern und deren Verbandsorgan (VfA) sowie fünf von Laiengesellschaften.
Publikationsorgan PPT
Die Zeitschrift Psychopharmakotherapie (PPT) ist seit 2015 Publikationsorgan von GESENT e. V. Folgende Artikel wurden seitdem publiziert:
- „Psychopharmakotherapie“ Publikationsorgan von GESENT e. V. (Deutsche Gesellschaft für experimentelle und klinische Neuro-Psychopharmako-Therapie e. V.). Psychopharmakotherapie 2015;22:117
- Zwischen klinischer Prüfung und Gesundheitsökonomie. Bericht vom 12. GESENT-Kongress, Berlin-Weißensee, 16. Dezember 2016. Psychopharmakotherapie 2017;24: 77–83
- Ausgangssituation und Ziele einer Plattform zur Verbesserung der Neuro-/Psychopharmakotherapie in Deutschland. Psychopharmakotherapie 2017;24:171
- 10 GESENT-Thesen angesichts der sich abzeichnenden Versorgungslücken bei innovativen Neuro-Psychopharmaka. Psychopharmakotherapie 2017;24:230
- Pro Patientenperspektive. Bericht vom 13. GESENT-Kongress, Berlin, 7./8. Dezember 2017. Psychopharmakotherapie 2018;25:195–8
- GESENT e. V.: Plädoyer für eine Neuausrichtung neuropsychiatrischer Arzneimitteltherapie. Psychopharmakotherapie 2019;26:43–4.
- Das Dilemma mit dem Zusatznutzen neuer Medikamente – Experten fordern Revision des AMNOG. Von der „Apotheke der Welt“ zum Arzneimittelimporteur – Deutschland verabschiedet sich von innovativen neuropsychiatrischen Arzneimitteln. Psychopharmakotherapie 2020;27:20–4
Danksagung
Wir möchten die Gelegenheit nicht versäumen, Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger und Prof. Dr. Karl Broich für die jahrelange gute Zusammenarbeit und Unterstützung sehr herzlich zu danken. Diese Kooperation soll in der Zukunft weiter belebt werden.
Unser Dank gilt auch Ingolf Neunübel und Ewald König, die professionelle Planungshilfe bei der Konzepterarbeitung und Durchführung des Parlamentarischen Abend geleistet haben.
Den forschenden Arzneimittelherstellern danken wir für ihre konstruktive Mitarbeit und fördernde Unterstützung unserer Arbeit und unseres Anliegens.
Tab. 1. GESENT-Kongressprogramme ab 2005
Thema |
Referent(en) |
1. GESENT-Kongress (30.11.2005) |
|
Handlungsbedarf in der Entwicklung von Arzneimitteln am Beispiel der Kinder- und Jugendpsychiatrie |
J. Fegert, Ulm |
Probleme und Risiken bei der Entwicklung von Neurotherapeutika aus der Sicht der pharmazeutischen Industrie |
R. Horowski, Berlin |
Innovative Arzneimittel im Gesundheitswesen – Fortschritt und Risiko |
W. Schwerdtfeger, Bonn |
Zulassung von Neurotherapeutika: Welche Relevanz haben präklinische Daten |
T. Reum, Bonn |
Wirkung, Wirksamkeit und klinische Relevanz bei der Zulassung von Neuropsychopharmaka |
K. Broich, Bonn |
Kann unser Gesundheitssystem sich überhaupt innovative Arzneimittel leisten? |
J. Fritze, Pulheim |
2. GESENT-Kongress (1.–2.12.2006) |
|
Neuroprotection and drug discovery |
A. Faden, ASENT; USA |
Development of antiepileptic drugs |
R. Porter, ASENT; USA |
Decision making and methods of the IQWiG |
P. Kolominsky-Rabas, Cologne |
Methodological requirements for proof of efficacy of medicinal products in CNS disorders – A European perspective |
B. van Zwieten-Boot, EMEA, London |
Discussion including invited speakers in a debate from industry |
BfArM, clinicians, etc. |
Biomarkers as surrogates for clinical endpoints in drug trials for CNS disorders – Where are we today? |
K. Broich, Bonn |
Qualitative Endpunkte in RLS-Studien: Indikatoren der klinischen Relevanz von Behandlungseffekten |
R. Kohnen, IMRAM, Erlangen |
Nutzenbewertung von Antidementiva |
W. Maier, Bonn |
3. GESENT-Kongress (30.11.2007) |
|
Innovationen bei Antidementiva: Was ist mit welcher Evidenz in der Pipeline? |
C. Parsons, Merz Pharmaceuticals |
Antiparkinsonmittel aus Sicht des Klinikers |
A. Ceballos-Baumann, München |
Problematik der Entwicklung von neuroprotektiven Wirkstoffen am Beispiel des MPTP-Modells |
M. Gerlach, Würzburg |
Problematik der Entwicklung von Neurotherapeutika am Beispiel der Multiple-Sklerose-Mittel |
R. Gold, Bochum |
Zur Translation präklinischer Ergebnisse auf die klinische Entwicklung |
R. Horowski, Axxonis Pharma |
Kosten-Nutzen-Bewertung international und in Deutschland |
A. Gandjour, Köln |
Klinische Studien zu antipsychotischen Medikamenten: Designs, Dilemmas und Innovationen |
K. Broich, Bonn |
Bedeutung der Pharmakovigilanz |
U. Hagemann, Bonn |
Antiparkinsonmittel aus Sicht des Patienten |
W. Götz, dPV, Neuss |
Antidementiva im Fokus |
F. Jessen, Bonn |
Klinische Endpunkte von Studien am Beispiel Alzheimer |
A. Stöffler, Frankfurt |
Spannungsfeld zwischen Klinikern, niedergelassenen Ärzten, Angehörigen und Kostenträgern |
G. Laux, Wasserburg |
Haftung für Arzneimittelschäden bei Off-Label-Use |
J. Fritze, Pulheim |
4. GESENT-Kongress (5.12.2008) |
|
Ukyo-e und das TAO der Demenzforschung |
H. Förstl, München |
Forschung und Entwicklung zu Antidementiva in Deutschland – Sachstand aus Sicht des Bundesministeriums für Gesundheit |
W. Schwerdtfeger |
Alzheimer Krankheit – Probleme der Umsetzung von Pathomechanismen in die klinische Therapie |
P. Riederer, Würzburg |
Nutzenbewertung von Antidepressiva am Beispiel SNRIs |
A. Schmitt, Wyeth Pharma GmbH |
Neuroleptika/Antipsychotika – „me too“ und „Off-Label“-Problematik |
G. Laux, Wasserburg |
Klinische Prüfungen mit Hypnotika – was wird gefordert? |
K. Broich, Bonn |
Diagnostik und Behandlung von Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen unter gesundheitsökonomischen Aspekten |
K.-U. Oehler, Würzburg |
Neurotherapeutika: Nutzen und Kosten-Nutzen-Bewertung |
S. Wahler, VFA |
Therapeutisches Drug-Monitoring in der Kinder- und Jugendpsychiatrie: Ein Instrument zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit |
A. Warnke, Würzburg |
5. GESENT-Kongress (4.12.2009) |
|
Demenzforschung – aktuelle Entwicklungen aus Sicht des Bundesministeriums für Gesundheit |
W. Schwerdtfeger, BMG |
Gesundheitsökonomische Herausforderungen im Krankheitsbild Alzheimer-Demenz |
J.M. von der Schulenburg, Hannover |
Lebensqualität als Outcome-Parameter zur Bewertung des medizinischen Nutzens der Alzheimer-Demenz-Therapie |
M. Riepe, Ulm |
Präferenzbewertete Lebensqualität in der ökonomischen Evaluation von Demenztherapien |
R. Leidl, München |
Die ALS – von Erfolgen und Misserfolgen bei der Entwicklung von „orphan drugs“ |
A. Ludolph, Ulm |
Die Studieninitiative zur neuroleptischen Behandlung von Aggessivität bei Kindern und Jugendlichen als potentielle „orphan drug“ Indikation |
F. Häßler, Rostock |
EHDN (European Huntington Disease Network) – eine Plattform für die Entwicklung von „orphan drugs“ |
B. Landwehrmeyer, Ulm |
Die gesetzlichen Anforderungen an das pädiatrische Prüfkonzept (PIP) und deren Umsetzung |
B. Lehmann, BfArM |
Pädiatrische Entwicklungspläne und klinische Studien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus der Sicht der universitären Forschung |
M. Kölch, Ulm |
Pädiatrische Entwicklungspläne und Erfahrungen mit der Durchführung pädiatrischer Studien in Deutschland aus der Sicht der pharmazeutischen Industrie |
J. Crönlein, Boehringer-Ingelheim Pharma GmbH |
6. GESENT-Kongress (10.12.2010) |
|
Aktionsplan: Arzneimitteltherapiesicherheit – Entwicklung und aktueller Stand |
W. Schwerdtfeger, BMG, Bonn |
Verbesserung von Kognition – Hirndoping |
K. Broich, BfArM, Bonn |
Potentielle Wirksamkeitszielgrößen für krankheitsmodifizierende Parkinson-Therapeutika |
M. Gerlach, Würzburg |
Biomarker für die Alzheimer-Krankheit: wo stehen wir? |
A. Stöffler, Frankfurt |
Herausforderungen für neue Arzneimittelentwicklungen bei Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson |
T. Reum, Biberach |
Erwartungen der Betroffenen an die Arzneimittelforschung |
A. Reiman, ACHSE e.V., Berlin |
Therapieoptionen seltener neurologischer Krankheiten |
L. Schöls, Tübingen |
Vorstellung des Nationalen Aktionsbündnisses für Menschen mit seltenen Erkrankungen (NAMSE) |
B. Schnieders, BMG, Berlin |
Was können nicht-kommerzielle klinische Studien leisten? |
A. Nahnhauer, GKV-Spitzenverband, Berlin |
7. GESENT-Kongress (2.12.2011) |
|
BfArM – Neue Entwicklungen und Strukturen |
W. Schwerdtfeger, BfArM, Bonn |
Aktuelles aus Zulassung und Pharmakovigilanz – Pharmapaket |
K. Broich, BfArM, Bonn |
Alzheimer-Impfung |
A. Schneeberger, AFFiRiS AG, Wien |
Neuroprotektion bei MS |
F. Zipp, Mainz |
Zukünftige Therapiestrategien bei MS |
B.C. Kieseier, Düsseldorf |
Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie – Problematik und Methodik am Beispiel der Antidepressiva |
D. Degner, Göttingen |
„Drug surveillance data“ bayerischer Versorgungskliniken – Analyse mittels AGATE |
K. Sander, Wasserburg/München, und G. Laux, Wasserburg/München |
Aktuelle Daten zu Fingolimod |
V. Limmroth, Köln |
Welche Erfahrungen wurden bisher mit der frühen Nutzenbewertung gemacht? |
S. Sauer, Novartis Pharma GmbH, Nürnberg |
8. GESENT-Kongress (7.12.2012) |
|
Sicht der Industrie |
S. Klement, Dr. Willmar Schwabe GmbH, Karlsruhe |
Bedarf neuer Psychopharmaka aus Sicht psychiatrisch-psychosomatischer Versorgungskliniken |
G. Laux, Wasserburg |
Sicht der Betroffenen |
F.W. Mehrhoff, dPV, Neuss |
G-BA: AMNOG – Rückblick 2011/2012 |
T. Müller, Berlin |
RPS Research: Stellenwert von Metaanalysen für die frühe Nutzenbewertung |
R. Kohnen, RPS Research Germany GmbH, Nürnberg |
Indirekte Vergleiche – mögliche Ansätze für die Nutzenbewertung |
M. Bender, IQWiG, Köln |
Patientenrelevante Endpunkte bei ZNS-Indikationen – Was geht? |
K. Broich, BfArM, Bonn |
AMNOG: Rückblick 2011/2012 aus Sicht von Novartis |
S. Sauer, Novartis Pharma GmbH, Berlin |
9. GESENT-Kongress (6.12.2013) |
|
Neue Aspekte zu gesundheitspolitischen Gesichtspunkten |
W. Schwerdtfeger, BfArM, Bonn |
Wissenschaftliche Beratung: Ziele und Herausforderungen für Benefit-Risk- und HTA-Assessment |
K. Broich, BfArM |
Stellenwert der wissenschaftlichen Beratung bei BfArM und EMA aus Sicht der Industrie |
Dr. Anja Langeneckert, Roche |
Einführung in die Thematik (Psychosozial oder neurobiologisch: Was hat Zukunft?) |
G. Laux, Wasserburg |
Wie vergleicht sich die Evidenz psychosozialer Therapien mit derjenigen der Psychopharmakologie? |
K. Lieb, Mainz |
Einfluss psychosozialer Therapien – ein Thema für Regulatoren? |
K. Broich, BfArM |
Innovationsbedarf: Unmet medical needs |
H.-J. Möller, München |
Perspektive der Pharmaindustrie: Motive für Forschungsstopp |
P. De Jongh, Lundbeck Pharma |
Strukturelle Hindernisse |
S. Throm, VfA, Berlin |
Förderung klinischer Studien in der Projektförderung des BMBF |
J. J. Schnorr, DLR |
Forschung und Entwicklung in ZNS-Indikationen: quo vadis? |
B. Schmidt, Wittnau |
10. GESENT-Kongress (5.12.2014) |
|
Aktuelle Entwicklungen für und aus Sicht des BfArM |
K. Broich, BfArM, Bonn |
Aktuelle Entwicklungen bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur |
W. Schwerdtfeger, Bonn |
Ausssagekraft von Metaanalysen |
S. Leucht, München |
AMNOG/IQWiG oder Verstaatlichung der Innovation? |
T. Müller, Berlin-Weißensee |
Arzneimittelprüfung 2014: Erfahrungen aus der Praxis |
S. Zingler, Gummersbach |
Die Rolle molekularer Targets für die Medikamentenentwicklung |
P. Riederer, Würzburg |
Problemfelder beim Einsatz innovativer Neuro-Psychopharmaka in Klinik und Praxis. Leitlinien, aut idem, Regresse, sponsorierte Studien |
G. Laux, Haag i.OB/München |
Die Aut-idem Initiative der dPV 2014 |
W. Mehrhoff, Neuss |
KV, Regresse und Patientenversorgung |
G. Carl, Kitzingen |
Ökonomie, Ärztemangel, Versorgung: ein neues Pilotprojekt als Ausweg aus der Misere? |
S. Ahlvers, Monheim |
11. GESENT-Kongress (11.12.2015) |
|
Aktuelle Themen des BfArM im europäischen Kontext |
K. Broich, BfArM, Bonn |
Die neue Verordnung zu klinischen Prüfungen – Herausforderungen und Chancen |
T. Sudhop, BfArM, Bonn |
IQWiG: nicht nur AMNOG, sondern auch … |
A. Rüther, IQWiG, Bonn |
Medikamentenentwicklung für Kinder – Verbessert der PIP der EU die Gesundheit von Kindern |
K. Rose, Riehen, Schweiz |
Off-Label-Einsatz von Medikamenten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie |
T. Renner, Tübingen |
Ärztliche Therapie im Konflikt zwischen wissenschaftlicher Evidenzlage und sozialgesetzlichen Vorgaben |
G.-E. Trott, Aschaffenburg |
Neue, kausal-orientierte therapeutische AD-Ansätze aus Deutschland in der klinischen Entwicklung |
H. U. Demuth, Halle |
Meta-Analysen Revisited: Methodische Aspekte der Evidenzsynthese |
D. Böhm, München |
Transparenz von Zahlungen und Daten – Was tun die forschenden Pharmafirmen? |
S. Throm, vfa |
Sektorale Versorgung schizophrener Psychosen in Deutschland – Differenter Einsatz von Antipsychotika |
G. Laux, Haag i.OB/München |
12. GESENT-Kongress (16.12.2016) |
|
Health Technology Assessment (HTA) in Europa: Wie harmonisch ist der Trend zur Harmonisierung? |
Alric Rüther, Bonn |
Immer häufiger im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA): Arzneimittel für seltene Erkrankungen – Erfahrungen aus 5 Jahren AMNOG (Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes) |
Matthias Perleth, Berlin |
Arzneimittelfälschungen – aktuelle Erkenntnisse und Maßnahmen |
W. Schwerdtfeger, Königswinter |
Nutzenbewertung und Versorgungsmedizin: Ein Widerspruch? |
Stefan Braune, Prien am Chiemsee |
Relevanz der Interpretation von klinischen Studien in der Nutzenbewertung |
Dirk Eyding, Essen |
Klinische Studien im Spannungsfeld zwischen Klinik, Wissenschaft und Regulatoren |
Ferenc Fendji, Berlin |
Evidenzbasierte Medizin: Anspruch und Wirklichkeit |
Hans-Jürgen Möller, München |
Pauschalierendes Entgeltsystem Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) in neuen Gewändern |
Iris Hauth, Berlin |
Die Off-Label-Problematik in der klinischen Praxis |
Wolfgang Jost, Wolfach |
Der lange Weg zur Aut-idem-Ausnahme: Licht am Horizont |
Magdalena Kaminski, Bochum |
13. GESENT-Kongress (7.–8.12.2017) |
|
Zukünftige Aktivitäten von GESENT: 10 Thesen |
Gerd Laux, Soyen/München |
Brexit – Auswirkung auf das Netzwerk der europäischen Arzneimittelzulassungsbehörden |
Walter Schwerdtfeger, Königswinter |
Forschungspipeline im Bereich ZNS – Fokus auf die Alzheimer Demenz |
Hans-Peter Hundemer, Bad Homburg |
Patientenorientierte Endpunkte aus Sicht des G-BA |
Matthias Perleth, G-BA, Berlin |
Registerstudien zur Erfassung der Therapie neurologischer Erkrankungen im klinischen Alltag |
Peter Heuschmann, Würzburg |
KIDSafe – Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Arzneimitteln durch Erhöhung der Arzneimittelsicherheit |
Antje Neubert, Erlangen |
Auswirkungen des AMNOG auf die ambulante Versorgung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen |
Thomas Müller, Berlin-Weissensee |
Versorgung bei Parkinson. Status quo und Perspektiven |
Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, dPV, Neuss |
Parkinson-Net als integriertes Versorgungskonzept |
Rejko Krüger, Luxembourg |
14. GESENT-Kongress (14.12.2018) |
|
Vom Pressefrühstück zum Parlamentarischen Abend – Die Öffentlichkeitsarbeit der GESENT-Initiative |
E. König und I. Neunübel, Berlin |
Rückruf Valsartan-haltiger Arzneimittel – Hintergrund, Risiken und Konsequenzen |
W. Schwerdtfeger, Königswinter |
Neue therapeutische Ansätze in der Behandlung von affektiven Erkrankungen – NMDA und Orexin Modulation |
A. Müller-Schubert, Neuss |
Probleme, Lösungsansätze und Entscheidungsfindung in der psychiatrischen Arzneimittelentwicklung – ein Erfahrungsbericht aus der Industrie |
Stephane Pollentier, Ingelheim |
Aspekte der ASENT-GESENT-Interaktion |
R. Horowski, Berlin |
15. GESENT-Kongress ( 14.02.2020)* „Regulatorische Aspekte/Klinisches Update zu Demenzen“ |
|
Versorgung mit Neuropsychopharmaka in Deutschland seit AMNOG |
Ewald König |
Welchen patientenrelevanten Nutzen haben neue Arzneimittel in der Neurologie und Psychiatrie? |
Manuela Bamberger |
Folgen der Gesundheitsreform für die klinische Arbeit |
Wolfgang Jost |
Was kann die Messung der Blutspiegel in der Therapie dementer Patienten leisten? |
Christoph Hiemke |
Aktuelle Biomarkerforschung, neue Erkenntnisse zur Äthiopathogenese der Alzheimer Krankheit |
Walter E. Müller |
Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Klinik: Diagnostik/Biomarker |
Oliver Peters |
Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Klinik: Pharmakologische Targets |
Lutz Frölich |
* Gemeinsam mit der Hirnliga e. V.
Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Riederer, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg, Margarete-Höppel-Platz 1, 97080 Würzburg, E-Mail: peter.riederer@mail.uni-wuerzburg.de
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Gerd Laux, Institut für Psychologische Medizin (IPM), Nussbaumstraße 9, 83564 Soyen, E-Mail: ipm@ipm-laux.de
Psychopharmakotherapie 2020; 27(03)