Schizophrenietherapie

Klarer Kopf, aber schwacher Körper?


Dr. Alexander Kretzschmar, München

Die Schizophrenie-Therapie muss neben dem Kopf auch den Körper vermehrt als „therapeutisches Zielorgan“ berücksichtigen. Denn die Erkrankung führt nicht nur zu einer Störung der Informationsverarbeitung. Offenbar trägt das Gehirn auch direkt zum Auftreten metabolischer Störungen bei. Die Auswahl des geeigneten Antipsychotikums sollte daher im Hinblick auf eine balancierte Wirksamkeit und Verträglichkeit erfolgen.

Epidemiologische und klinische Studien weisen seit einiger Zeit auf eine deutlich erhöhte Vulnerabilität schizophrener Patienten für kardiovaskuläre Ereignisse hin. Bislang war man der Ansicht, dass überhöhte Glucose- und Lipidwerte im Blut, wie man sie bereits bei Antipsychotika-naiven Patienten findet, vor allem eine Folge eines ungesunden Lebensstils sind. Neuere Studien weisen aber darauf hin, dass das Gehirn auch direkt den Fett- und Glucose-Stoffwechsel beeinflusst. Eine antipsychotische Therapie sollte daher regelhaft zusammen mit einem internistischen Monitoring und – falls nötig – therapeutischen Konsequenzen betrieben werden. In der CATIE-Studie hatten zu Therapiebeginn 88% der Patienten eine unbehandelte Dyslipidämie, 62,4% eine unbehandelte Hypertonie und 30,2% einen unbehandelten Typ-2-Diabetes.

Keine neuen Probleme auslösen

Das hat Konsequenzen für die Auswahl des geeigneten Antipsychotikums. Neben einer wirksamen Kontrolle der Psychose kann man mit einer stoffwechselneutralen Medikation auch unerwünschten kardiometabolischen Langzeiteffekten vorbeugen. Unter diesen Kriterien ist Ziprasidon eine Option. Es hat sich in klinischen Studien sowie in der naturalistisch angelegten CATIE-Studie als stoffwechselneutral erwiesen. Damit ist Ziprasidon auch in der Umstellungssituation eine wichtige Alternative. Das Antipsychotikum besitzt eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung mit der höchsten Effektstärke bei einer Tagesdosis von 120 bis 160 mg. Die maximale Bioverfügbarkeit wird erreicht, wenn Ziprasidon zusammen mit einer leichten Mahlzeit von mindestens 500 kcal eingenommen wird.

Quelle

Prof. Dr. med. Michael Deuschle, Mannheim, Pressehintergrundgespräch „Optimale Wirksamkeit und gute Verträglichkeit – erfolgreiche antipsychotische Therapie mit Zeldox®“, Frankfurt/Main, 2. April 2008, veranstaltet von Pfizer GmbH.

Psychopharmakotherapie 2008; 15(04)