Prof. Dr. Gerd Laux, Wasserburg a. Inn
Das grundlagenforschungsorientierte, umfangreiche Programm umfasste drei Hauptvorträge zu den Themen „The Neuroscience of Primary-Process – Emotionality: Implications for Psychiatry and Affective Well-Being“, „Epigenetic Regulation of Stress Responses and Vulnerability for Affective Disorders“ und „Mental Disorders as Developmental Brain Disorders“ mit den Weltkapazitäten Jaak Panksepp, Michael Meaney und Thomas R. Insel. Drei Plenary Sessions widmeten sich den Themen „Brain Circuitry in Dimensions of Complex Behaviors“, „Epigenetic Regulation in Psychiatry“ und „Neural Development and Neurodevelopmental Disorders“.
12 Workshops hatten unter anderem die Themen funktionelle und strukturelle Konnektivität, Gedächtnis und Schizophrenie, Antidepressiva und Suizidalität, bipolare Störungen bei Jugendlichen, metabolische Störungen, genetische und molekulare Prinzipien in der Suizidforschung, Reformulierung der Dopamin-Hypothese der Schizophrenie und Verlaufsperspektiven uni- und bipolarer Depressionen zum Gegenstand. Außer 9 Slide Sessions mit Kurzvorträgen fanden 18 Symposien statt, unter anderem zu den Themenkreisen Genexpression im präfrontalen Cortex, Estrogene, Menopause und das alternde Gehirn, kognitive Kontrolle der Emotion, Cannabinoide und Schizophrenie, GABA-Hypothese der Schizophrenie, In-utero-Infektion und Schizophrenie, inflammatorische Prozesse bei neuropsychiatrischen Erkrankungen, Genetik der Borderline-Persönlichkeitsstörung, Neuropeptid-Rezeptoren und neue Pharmakotherapieansätze, Abnormitäten der grauen Substanz bei Schizophrenie sowie progressive Hirnveränderungen und Schizophrenie.
755 (!) Poster repräsentierten eine kaum mehr zu überbietende neurobiologische Forschungsdichte und sorgten dafür, dass die Kongressteilnehmer von morgens 7:00 Uhr bis abends sich vollständig der Wissenschaft widmen und den US-amerikanischen Wahlkampf höchstens ganz peripher kognitiv-emotional wahrnehmen konnten.
Eine Impression von der reich bestückten und gut besuchten Posterausstellung [Foto: Laux]
Wahrscheinlich basierend auf der zunehmenden Diskussion des Einflusses von „Big Pharma“ auf die amerikanischen Kongresse wird die nächste, 64. Tagung der SOBP an einem anderen Ort als das APA-Meeting stattfinden (14.–16.05.2009 in Vancouver, Kanada; APA 2009 in San Francisco).
Psychopharmakotherapie 2008; 15(04)