Antiepileptika

Ansprechen auf Levetiracetam vorhersagbar?


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Möglicherweise kann in Zukunft die Epilepsie-Therapie mit Levetiracetam gezielter durchgeführt werden, indem schon frühzeitig Patienten identifiziert werden, die auf die Substanz mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ansprechen. Grundlage ist ein Polymorphismus im Gen für das synaptische Vesikelprotein SV2A. SV2A ist eine, möglicherweise die wirkungsentscheidende, Bindungsstelle für Levetiracetam. Das dazugehörige Gen auf Chromosom 1 weist zwischen Exon 6 und Exon 7 einen G/A-Polymorphismus auf. Von 224 Epilepsie-Patienten, die auf Levetiracetam ansprachen, wiesen 92% den Genotyp G/G auf, 8% den Genotyp G/A. Von 140 Patienten, die nicht auf Levetiracetam ansprachen, waren nur 61% homozygot für das G-Allel, die Genotypen G/A oder A/A fanden sich bei 36% bzw. 3% dieser Patienten. Daraus lässt sich errechnen, dass das Vorhandensein des A-Allels für 32% der Fälle von Nichtansprechen ursächlich ist (attributives Risiko). Träger dieses Allels wären demnach keine geeigneten Kandidaten für eine Levetiracetam-Behandlung.

Prof. Dr. Christian Elger, Bonn, Satellitensymposium „Neue Möglichkeiten und Ergebnisse: ein Update zu Levetiracetam“, veranstaltet von UCB GmbH im Rahmen des 79. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Mannheim, 20. September 2006.

Psychopharmakotherapie 2007; 14(02)